Der Weingeruch ist stark im Untergeschoss, Hobelmaschinen dröhnen, und dazwischen hämmern die Schläge zweier starker Männer. Es sind die Küfer Roland Suppiger und Stephan Hodel, die im Takt die Fassreifen abschlagen. Ein Schlag von Suppiger, dann einer von Hodel. Einer steht links vom riesigen Fass, einer rechts davon. Die beiden sehen sich nicht, sondern hören nur die Schläge des anderen. Doch auch ohne Blickkontakt ist innert weniger Sekunden wieder einer der Fassreifen ab. Dann stellen die beiden vor und hinter dem vier Meter hohen Fass eine Arbeitsplattform auf, um die Eichendauben wegzuschlagen. Stück um Stück, rund 60 sinds pro Fass, je zehn bis 20 Zentimeter breit. Sie arbeiten sich beidseitig von oben nach unten, bis die beiden Fassböden fast frei dastehen, nur noch von den letzten paar Dauben gehalten.
Weinsteinkristalle weghobeln
Mit ihren Maschinen hobeln sie den Weinstein ab, der sich in den letzten Jahren am Holz abgelagert hat. Rote Kristalle bedecken die Oberfläche. Normalerweise kriechen die Küfer durchs 25 Zentimeter breite Mannsloch ins Fass, um es zu reinigen. Alles muss weg, sonst können sich hinter den Kristallen Bakterien ansiedeln und den Wein zu Essig machen. Neun Fässer bauen die vier Küfer ab, fast alle aufwendig verziert mit Holzschnitzereien. Die ältesten tragen die Inschrift Landesausstellung Zürich 1939, Fassungsvermögen 9660 Liter. Das grösste fasst sogar 24000 Liter. Alle werden wieder aufgebaut. Gegen vier Stunden sind die Männer mit dem Abbau und der Reinigung eines Fasses beschäftigt, die Montage in der neuen VOLG Weinkellerei im Niderfeld wird rund dreimal so lange dauern.
Den ganzen Bericht finden Sie im Landbote vom 17. November 2016